Karte der Windbergbahn (Stand 03.10.2021)


Strecke Freital Ost – Dresden-Gittersee; Abschnitt mit Museumszugverkehr

Strecke Freital Ost – Dresden-Gittersee; Abschnitt mit künftigen Gleisbaustellen

Rad-/Spazierweg Freital – Possendorf;
Guido-Brescius-Weg auf der ehemaligen Trasse der Windbergbahn
ungefähre Lage der ehemaligen Anschlussbahnen zu den Kohleschächten
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Hänichener Kohlenzweigbahn / Sächsische Semmeringbahn® / Windbergbahn

älteste Gebirgsbahn in Deutschland, zweitälteste Gebirgsbahn in Europa

Gebirgsbahnen sind Eisenbahnstrecken, die im Gegensatz zu Bergbahnen Teil eines Netzes sind.
Sie werden im Reibungsbetrieb – mitunter auf Abschnitten mit Zahnstangen – genutzt.
Typisches Merkmal von Gebirgsbahnen ist die künstliche Längendehnung mittels Bogenkehren, Spitzkehren oder Kehrbögen (Windungskoeffizient ≫ 1).
Weitere Merkmale sind kleine Bogenradien und große Neigungen (bei Nebenbahnen mehr als 25 % der Strecke in Bögen < 200 m oder Neigungen ≧ 25 ‰; ≙ Neigungsverhältnis 1 : 40).

Um 1840 waren die meisten Eisenbahningenieure in Europa der Auffassung, dass sich Eisenbahnstrecken mit Dampflokomotiven nur bei Gleisbögen bis minimal 460 m und Neigungen von maximal 5 ‰ (1:200) sicher und lukrativ betreiben lassen.

Vergleich von normalspurigen Eisenbahnstrecken
  Geislinger Steige Semmeringbahn Windbergbahn
Einordnung 1. Gebirgsquerung in Europa 1. Gebirgsbahn in Europa 2. Gebirgsbahn in Europa
Strecke Amstetten – Geislingen an der Steige Wien-Gloggnitz –Mü+rzzuschlag Freital-Birkigt – Dresden-Gittersee
Fertigstellung 1850 1854 1856
Länge in km 5,6 42,0 5,14
Luftlinie in km 5,2 21,0 1,65
Windungs­koeffi­zient =
Länge / Luftlinie
1,08 2,00 3,12
Höhenunterschied in m 112 730
(459 + 271)
117
mittl. Neigung in ‰ 20,0 (1 : 50) 17,4 (1 : 58) 22,8 (1 : 44)
größte Neigung in ‰ 22,5 (1 : 44) 28,0 (1 : 36)
auf 60 % d. Strecke 20 (1 : 50)
25 (1 : 40)
kleinster Bogenradius in m 278 16 % d. Strecke 190 85

Ausgewählte Ereignisse zur Windbergbahn
ca. 10/1855 – 10/1856 Bau der Hänichener Kohlenzweigbahn durch die Albaerts-Bahn AG
21.12.1907 Eröffnung des öffentlichen Personen- und Güterverkehrs zwischen Dresden Hbf und Hänichen Goldene Höhe
30.09.1908 Eröffnung der Verlängerung nach Possendorf
09.11.1957 Ende des öffentlichen Personenverkehrs
10.04.1980 Erklärung von mehreren Objekten zum technischen Denkmal Windbergbahn
20.07.1980 Gründung der Arbeitsgemeinschaft 3/82 Windbergbahn im Modellbahnverband der DDR; ab 1991 Windbergbahn e. V.
19.05.1991 erste Sonderfahrt zwischen Dresden Hbf und Dresden-Gittersee; am 12.09.1998 letzte Sonderfahrt von/nach Dresden Hbf wegen Gleiszustand
31.12.1993 mit Ende der Deutschen Reichsbahn (DR) Ende des Güterverkehrs
12.12.2008 Pachtvertrag für Strecke Freital Ost – Dresden-Gittersee zwischen DB Netz AG und Windbergbahn e. V.
20.10.2010 der Windbergbahn e. V. erhält die Zulassung als Eisenbahninfrastrukturunternehmen